Christoph & Lollo
Früher sangen Christoph & Lollo nur über Skispringer. Als ihnen das nach zehn Jahren zu langweilig wurde, wandten sich die beiden Liedermacher aus Wien anderen Themen zu. Vorwiegend solchen, zu denen es noch keine Lieder gab: das verlogene Musik-Sponsoring-Business, die Unterdrückung der Hebammen durch die Ärzte, Globalisierung, schlechter Sex, schlechte Lehrer und so weiter. Inzwischen sind die beiden nicht mehr die mit den Schispringerliedern, sondern die, die über Themen singen, über die sonst niemand singt.
Mit ihrem aktuellen Programm „Tschuldigung.“ wird dieser Plan konsequent weiter verfolgt. So geben die beiden unter anderem ein Lied über einen Herrn namens Karl-Heinz (Grasser) zum Besten, verhöhnen dumme Internetforenposter, lassen uns wissen, wie es um den öffentlichen Raum bestellt ist und haben ein böses kleines Spottlied zum Thema Angst vor dem Islam im Gepäck. Zudem singen sie über Brüste und erklären in einem weiteren Song, es sei „Vermutlich kein Vergnügen“ ein Fußballer zu sein.
Die Songauswahl erfolgt spontan und zwischen ihren Songs geben Christoph und Lollo herrlich Sinnloses, Philosophisches, Selbstironisches, Improvisiertes zum Besten und wissen selbst nicht, ob sie Kabarettisten oder eine Band sind. Wie der jeweilige Auftritt verläuft, weiß niemand. Nicht einmal sie selbst. Aber das ist eigentlich auch egal. Die Mischung aus Musik, Anarchie und Merkwürdigkeit ist das, was das österreichische Duo so einzigartig macht.
Beim aktuellen Programm „Tschuldigung.“ wird nicht nur auf dem Albumcover groß das Maul aufgerissen. Danach heißt es dann verschmitzt „Tschuldigung.“ Wer ́s glaubt?!