HI5Minimal Jazz Chamber Music
Schlagzeug, HI5, um Genregrenzen Gitarre, Vibraphon beiläufig, und spielerisch Bass genügen und kreativ niederzureißen. Eine „Jazz-Band“, die viel Zeit im Proberaum verbringt, um ihre ausgefeilten Arrangements auszutüfteln, nur um dann bei Live-Konzerten damit zu überraschen, dass man sich immer wieder frei spielt und sich eine Leichtigkeit bewahrt, die nichts von der harten Arbeit dahinter erkennen lässt: So etwas hört man nicht alle Tage.
Das Zuhören ist hier zugleich Vergnügen und Abenteuer. Was man zu hören bekommt, wenn man sich ihre aktuelle CD „Tangled Simplicity“ anhört, ist wahr-lich nicht alltäglich oder gar trivial. Die Band selbst beschreibt ihre Musik als „Minimal Jazz Chamber Music“ und eröffnet damit eine ganze Fülle von spielerischen und intellektuellen Möglichkeitsräumen. Mit den Mitteln und Möglichkeiten des Jazz, der Musik die notwendige Freiheit zu lassen,sich Material auf freigeistige Weise zu erarbeiten und es auch, wenn nötig, sein und mäandern zu lassen, ergibt sich eine außergewöhnliche konzeptionelle Brücke hin zur „Kammermusik“. Diese legt hier eine Fährte in Richtung Vertracktheit, kompositorischer Raffinesse und Komplexität. Minimal ist diese Musik dabei nicht wirklich, doch sie insistiert, beharrt und lässt an manchen Punkten Repetition zu.
Die Musik von HI5 ist dabei nicht ausufernd, sondern logisch und konsequent in Entwicklung und Aufbau – voller gelungener Spiel- und Denkleistungen. Diese singuläre Verbindung von diesen sich ansonsten meist abstoßenden Polen sorgt für Begeisterungsstürme, die von Preisen begleitet werden wie etwa dem Best Band Award bei der Jimmy Woode European Jazz Competition 2013, dem Grand Prize bei der Bucharest International Jazz Competition 2013 oder dem Joe Zawinul Preis 2012.