Karin RabhanslGitarrenmädchen

„Anna“ überrascht mit neuen Facetten ihres Talents und bündelt dabei die besten Elemente aus der Vergangenheit. Glasklar und immer wieder kraftvoll ist ihre Stimme und vor allem in den bairischen Songs nah am Gefühl, am selbst Erlebten. Jetzt hat Karin Siebenmeilenstiefel an. Und eilt mit der Schaufel in der Hand dem Ende des Regenbogens entgegen ...

Es war wie so oft kein leichter Start: „Ich hör’ keinen Hit“, sprach der Plattenfirmenboss. „Du musst Dich auf einen Stil einigen“, sagte die Band. „Die Großstadt tut dir nicht gut“, legten ihr wohlmeinende Menschen an’s Herz. Karin Rabhansl hat sich all die guten Ratschläge in Ruhe angehört. Und hat dann die Platte aufgenommen, die sie machen wollte. Schnell war die schwierige Geburt vergessen, weil das Baby so quicklebendig und frisch daherkommt.

„Anna“ klingt experimenteller und auch ein bisschen kantiger als Karins bisherige Alben, schöpft noch tiefer aus dem weiten Genre Pop: da rockt es gewaltig in „Wetter“, lodert ein bisschen Punk in „Mia brenna“. „Jung sa“ hingegen flirtet hart mit dem Schlager – ein Schuft, wer Schlechtes dabei denkt! Dazwischen findet sich jede Menge klassischer Karin Rabhansl-Pop: Solo-Nummern und Lieder mit ihrer Band, Texte über Sieger und Verlierer, Zombies und Superhelden, über Lügner, Träumer und Dauernörgler und über heimliche Gelüste, mit denen man besser durch den Sommer kommt.

Die Klammer um alle Songs ist Karins klare Stimme und das, was sie zu sagen hat. Alle Songs und sämtliche Texte (niederbairisch und hochdeutsch) hat sie selbst geschrieben, denn – wir hatten es schon – sie hat einfach das Album gemacht, das sie im Kopf hatte. „Ich bin ein Gitarrenmädchen“, sagt die 28-Jährige, die sich stilistisch nicht festnageln lassen will und trotzdem ganz genau weiß, wo sie herkommt und was sie will: „Ich mache Popmusik!“

„Anna“ ist eben nicht irgendeine Scheibe geworden. Dieses Mal ging es um das entscheidende dritte Karin Rabhansl-Album. Mit „Mogst schmusn, mia wad’s wurscht“ stellte sich die junge Niederbayerin mit den bunten Ringelsocken 2011 vor, „Singa“ (2013) war ihr Einstand mit Band.

Außerdem gibt es auf „Anna“ wieder ein paar schicke Gastauftritte: Stefan Dettl von LaBrassBanda schaut zum Duett vorbei („Mogst schmusn, mia wad’s wurscht 2015“), Peter Wölpl und Oli Rubow aka W haben die „Berlin“-Nummer elektrifiziert. Und der unglaubliche Martin Kälberer spielt Klavier auf der finalen Ballade „Letzte Chance“.

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